Quantcast
Channel: MAJUNKE.com
Viewing all articles
Browse latest Browse all 8002

Fintech-M&A-Report von White & Case: Finanzindustrie erwartet deutliche Zunahme von Transaktionen mit Fintechs

$
0
0
  • Finanzindustrie rechnet mit bedeutendem Anstieg von Investments und M&A-Deals in Bezug auf Fintechs
  • Sehr hohe aktuelle Bewertungsniveaus dürften weiter steigen
  • Lending und Crowdfunding könnten nach Expertenmeinung Fintech-Transaktionen dominieren
  • Für Deutschland werden europaweit die meisten Transaktionsaktivitäten erwartet, München unter den Top 5 der attraktivsten Fintech-Zentren weltweit

Die große Mehrheit (77 Prozent) der Top-Entscheider aus der weltweiten Finanzindustrie erwartet eine zunehmende Anzahl von Transaktionen mit Beteiligung von Financial Technology-Firmen (Fintechs) – und das trotz sehr hoher aktueller Bewertungsniveaus. Obwohl fast alle Befragten Fintechs für überbewertet halten, erwarten sie einen weiteren Anstieg der Bewertungen in den nächsten zwei Jahren. Dies geht aus dem aktuellen Fintech-M&A-Report der internationalen Anwaltskanzlei White & Case LLP hervor. Hierfür wurden Top-Entscheider aus Banken, Asset Management, Versicherungen etc. zu ihrer Einschätzung bzw. Prognose für die Entwicklung dieser disruptiven Firmen befragt.

Die Befragten betonen besonders die Möglichkeiten zur Kooperation: Rund die Hälfte gibt an, in den nächsten 12-24 Monaten mit einem Fintech kooperieren zu wollen. Rund ein Drittel plant die Beteiligung oder eine vollständige Übernahme eines Fintechs.

„Die Finanzindustrie ist jetzt schon deutlich von Fintech-Entwicklungen und M&A-Deals getrieben. Es wird künftig wahrscheinlich noch mehr Kooperationen geben. Auch offene Modelle, bei denen mehrere Fintechs und mehrere Banken zusammenarbeiten, sind möglich“, sagt Prof. Dr. Roger Kiem, Partner bei White & Case. „Doch gerade Fragen der Bewertung könnten immer entscheidender werden. Klassische Verfahren der Unternehmensbewertung greifen oft nicht und Haftungsfragen stehen für potentielle Partner von Fintechs ganz oben auf der Agenda.“

Ergebnisse des Fintech-M&A-Reports im Detail:

White & Case befragte im Rahmen einer international angelegten Umfrage 150 Top-Entscheider der Finanzindustrie über ihre künftigen Strategien im Umgang mit Fintechs. Laut der Umfrage zur künftigen Bedeutung verschiedener Subsektoren erwarten die meisten Finanzprofis, dass der Lending-/Crowdfunding-Sektor bei Fintechs die Transaktionen dominieren wird. Es folgen Blockchain- bzw. virtuelle Währungen, Zahlungsverkehr, digitale Vermögensverwaltung/Robo-Advisors sowie Regulierungstechnologien.

Gemäß der Umfrage ist in Zukunft mit einer steigenden Bewertung der Fintechs zu rechnen. Über 80 Prozent der Top-Entscheider halten Fintechs aktuell zwar für überbewertet. Dennoch erwarten über 90 Prozent, dass die Bewertungen in den nächsten zwei Jahren weiter steigen werden.

Mehr als die Hälfte der Befragten sieht große kulturelle Herausforderungen auf Finanzinstitute zukommen. Über 60 Prozent erwarten, dass Unterschiede in der Arbeitskultur die größte Aufgabe in der Post-Akquisitions- bzw. Integrationsphase sein wird.

Besondere Aktivitäten werden der Region Nordamerika gefolgt von Asien mit Schwerpunkt China bzw. Indien sowie Europa zugetraut. Innerhalb Europas dürfte laut den Befragten Deutschland der aktivste Markt sein, da die Fintech-Branche hier besonders hohes Wachstum zeigt (+ 843 Prozent im Jahr 2015) und sich vor allem in den Regionen München, Berlin sowie Rhein-Main-Neckar weiterentwickelt. Demzufolge sehen die Befragten München weltweit auf dem fünften Platz derjenigen Städte, in denen sich die meisten attraktiven Fintechs finden lassen.

Hinsichtlich der künftigen Entwicklung von M&A-Transaktionen bei Fintechs erwarten die Befragten vier Trends:

  1. M&A-Transaktionen werden stärker durch Kooperationen als durch Wettbewerb getrieben.
  2. Kleinere Deals werden dominieren.
  3. Fintech-Fonds und Inkubatoren werden expandieren.
  4. Etablierte Banken werden zusammenarbeiten, um Fintech-Lösungen zu implementieren.

Methodik der Umfrage:

Im Rahmen der Umfrage wurden im Herbst 2016 insgesamt 150 CEOs, CFOs, Leiter M&A, Managing-Directors, Managing-Partner etc. von Banken, Asset Managern, Versicherungen, Fintech-Firmen sowie Private Equity- und Venture Capital-Firmen befragt. Jeweils ein Drittel der Befragten kommt aus Europa, den USA bzw. dem Asien-Pazifik-Raum.

Den vollständigen Report finden Sie HIER.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 8002