Erneut ein starkes M&A-Jahr für Deutschland; Transaktionen mit Bezug zu den USA mit wesentlicher Bedeutung für den deutschen M&A-Markt; Monsanto-Übernahme durch Bayer größtes deutsches Auslands-Investment
Dem Cleary Gottlieb M&A-Report 2016 zufolge war das M&A-Jahr 2016 trotz externer Einflüsse wie der Brexit-Entscheidung und der Wahl des US-Präsidenten stark und reich an Entwicklungen, die den deutschen M&A-Markt auch in Zukunft prägen werden.
Transaktionen mit Bezug zu den USA haben im zurückliegenden Jahr den M&A-Markt in Deutschland geprägt. Mit einem Volumen von rund USD 66 Mrd. überflügelt Bayers Übernahme des US-amerikanischen Agrarkonzerns Monsanto das bis dahin größte deutsche Auslands-Investment, die Chrysler-Übernahme von Daimler, mit einem Volumen von seinerzeit rund USD 43 Mrd. Sollte der zunächst abgesagte Zusammenschluss von Linde und Praxair doch zustande kommen, rückt er mit einem Transaktionsvolumen von insgesamt rund USD 60 Mrd. noch zwischen diese Deals. Dr. Michael J. Ulmer, M&A-Partner im Frankfurter Büro von Cleary Gottlieb, kommentiert: „Zur exzeptionellen Monsanto-Übernahme kamen im zurückliegenden Jahr noch zahlreiche weitere angekündigte US-Investments deutscher Unternehmen im Milliarden-Bereich, etwa die Übernahmen von Sun Products durch Henkel und von Mentor Graphics durch Siemens. Transaktionen mit Bezug zu den USA sind für den deutschen M&A-Markt seit jeher von großer Bedeutung. Wir sehen keine Anzeichen dafür, das sich das ändern wird.“
Bei Inbound-Deals standen chinesische Investoren im Fokus. Die Kuka-Übernahme durch die chinesische Midea ist mit einem Volumen von rund EUR 4,6 Mrd. das größte chinesische Direktinvestment in Deutschland. Zusammen mit der letztlich gescheiterten Übernahme des Chipanlagenbauers Aixtron durch die chinesische Grand Chip Investment bildet sie den Anlass für die erneut aufflammende Diskussion um eine aktivere deutsche und europäische Industriepolitik. Um den „Ausverkauf“ deutscher Hochtechnologie zu vermeiden, bemühte sich das Bundeswirtschaftsministerium um ein konkurrierendes inländisches Angebot für Kuka. Die für den Aixtron-Erwerb zunächst erteilte Unbedenklichkeitsbescheinigung wurde widerrufen. „Chinesische Investoren bestimmen die Inbound-Deals im Jahr 2016. Neben Kuka gab es zahlreiche weitere großvolumige Akquisitionen chinesischer Investoren, etwa den Erwerb von EEW durch Beijing Enterprises“, sagt Dr. Oliver Schröder, ebenfalls M&A-Partner im Frankfurter Büro von Cleary Gottlieb, und ergänzt: „Ob das auch im nächsten Jahr so ist, hängt wesentlich von industriepolitischen Entscheidungen ab.“
Der Cleary Gottlieb M&A-Report 2016 beschreibt noch weitere Trends, die den deutschen M&A-Markt auch in Zukunft prägen werden: Die Platzierung von Unternehmenssparten an der Börse an Stelle von deren Veräußerung in M&A-Prozessen, die hohe Zahl von Secondaries bei Transaktionen unter Beteiligung von Finanzinvestoren und der sich ausbreitende Shareholder Activism US-amerikanischer Prägung.
Einig sind sich Ulmer und Schröder bei der Einschätzung der Zukunftsaussichten: „Die Stärke des nationalen deutschen M&A-Marktes und die anhaltende Attraktivität von US-Transaktionen lassen für Deutschland auch 2017 mit einem aktiven M&A-Markt rechnen.“
Der Cleary Gottlieb M&A-Report richtet sich an Mandanten und Freunde von Cleary Gottlieb, die ein Interesse am deutschen M&A-Markt haben. Anwältinnen und Anwälte von Cleary Gottlieb Steen & Hamilton LLP analysieren dafür regelmäßig den Markt und geben ihre Einschätzungen wieder.
Den M&A-Report 2016 können Sie HIER downloaden.
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