Das Kölner Startup Flowtify hat ein Tablet-basiertes Tool für Hygiene- & Qualitätsmanagement im Gastgewerbe entwickelt. Das Team, bestehend aus einem Gastronom mit über 10 jähriger Gastronomieerfahrung, einem Software Entwickler und einem Product Owner, hat sich bereits im Oktober 2015 aus über 600 internationalen Bewerbern für den „Metro Accelerator powered by Techstars” qualifiziert. Jetzt erhielt Flowtify eine Seedfinanzierung durch den High-Tech Gründerfonds (HTGF).
Innerhalb der Europäischen Union müssen alle mit Lebensmitteln handelnden Betriebe lückenlose und rückverfolgbare Hygiene-Eigendokumentationen erstellen. Dies geschieht fast ausnahmslos in Papierform. Diese Listen bergen jedoch einige Risiken: sie sind leicht manipulierbar, die Dokumentation ist lückenhaft oder Handlungsanweisungen kommen viel zu spät an. Der administrative Aufwand durch Drucken, Verteilen, Einsammeln, Kontrollieren und das Archivieren für 2-5 Jahre stellt eine große Belastung für alle Beteiligten dar.
Flowtify hilft HACCP-Eigendokumentationen lückenlos und rückverfolgbar im Einklang mit der EU Verordnung 852 / 2004 auf Tablets und Smartphones umzusetzen. Alle Checklisten werden papierlos dokumentiert und in der Cloud archiviert. Auch ungelernte Mitarbeiter können anhand von Fotos,Videos ,PDFs ihnen noch fremde Tätigkeiten selbständig ausführen. Bei Abweichungen z.B. von Temperaturen können automatisch Benachrichtigungen an Zuständige versendet werden. Der Informationsfluss verkürzt sich somit von bisher mehreren Tagen oder sogar Wochen auf wenige Sekunden.
Die Integration von IoT Produkten hilft, zusätzlich Eingaben zu automatisieren und Mitarbeiter zu entlasten. Seit Mai 2016 wird Flowtify bundesweit, im Bereich der Dokumentation von HACCP (Hygiene-Eigenkontrollsystem) durch die „Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz“ der Verbraucherschutzministerien anerkannt.
Daniel Vollmer, Gründer von Flowtify: „Die Gastronomie steht erst am Anfang, die Chancen der Digitalisierung für sich zu nutzen. Egal ob international agierende Franchising-Unternehmen, Supermarktketten oder inhabergeführte Gastronomie; alle machen ihre Qualitätskontrollen noch mit Papier. Und genau hier schafft Flowtify Abhilfe. Durch den Cloud-basierten Service, die intuitive Benutzeroberfläche und die Integration von Sensoren ermöglicht Flowtify Unternehmen ihr Qualitätsmanagement auf die nächste Stufe zu heben. Auch die Einführung einer „Hygiene-Ampel” können Unternehmer so entspannt entgegen sehen.”
Kristin Müller, Investment Managerin beim HTGF bestätigt:“ Das branchenerfahrene Team hat eine praxisnahe Lösung entwickelt, die auf Bedarf beim Kunden trifft. Das Kundenfeedback fiel im Vergleich zum Wettbewerb sehr positiv aus. Flowtify bewegt sich in einer Branche, die noch wenig digitalisiert ist. Gleichwohl hat diese aber die Notwendigkeit erkannt, moderne Technologien in der Qualitäts-Eigendokumentation einzusetzen. Über die Teilnahme am Metro Accelerator bestehen bereits Kontakte in die Industrie und es konnte eine gute Sales-Pipeline aufgebaut werden. Wir gehen deshalb davon aus, dass sich für Flowtify die Opportunität zur Etablierung als Marktführer in einem neuen Markt bietet.“
Über den HTGF
Der High-Tech Gründerfonds investiert Risikokapital in junge, chancenreiche Technologie-Unternehmen, die vielversprechende Forschungsergebnisse unternehmerisch umsetzen. Mit Hilfe der Seedfinanzierung sollen die Start-Ups das F&E-Vorhaben bis zur Bereitstellung eines Prototypen bzw. eines „Proof of Concept“ oder zur Markteinführung führen. Der Fonds beteiligt sich initial mit 600.000 Euro; insgesamt stehen bis zu 2 Millionen Euro pro Unternehmen zur Verfügung. Investoren der Public-Private-Partnership sind das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, die KfW Bankengruppe sowie die 18 Wirtschaftsunternehmen ALTANA, BASF, Bayer, B. Braun, Robert Bosch, CEWE, Daimler, Deutsche Post DHL, Deutsche Telekom, Evonik, Lanxess, media + more venture Beteiligungs GmbH & Co. KG, METRO, Qiagen, RWE Innogy, SAP, Tengelmann und Carl Zeiss. Der High-Tech Gründerfonds verfügt insgesamt über ein Fondsvolumen von rund 576 Mio. EUR (272 Mio. EUR Fonds I und 304 Mio. EUR Fonds II).
www.high-tech-gruenderfonds.de