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M&A-Geschäft in der Transport- und Logistikbranche: Flaute in der Schifffahrt, Aufwind für die Logistik

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Der Aufwärtstrend aus dem Jahr 2014 setzt sich mit 111 Deals weltweit im ersten Halbjahr 2015 fort / Hohe Zahl an Mega-Deals / Wenig Bewegung auf dem deutschen Markt – hier überwiegen kleinere Deals

Der globale Transaktionsmarkt im Transport- und Logistiksektor ist weiter im Aufschwung: Die Zahl der M&A-Aktivitäten liegt mit 111 Deals in der ersten Jahreshälfte 2015 über dem Niveau des ersten Halbjahres 2014. Der durchschnittliche Transaktionswert ist mit 568 Millionen US-Dollar auf einem Höchststand der vergangenen Jahre. Dieser Wert wurde zuletzt im zweiten Halbjahr 2010 erreicht. Entsprechend hoch fällt das Gesamtvolumen der Deals in der ersten Jahreshälfte 2015 mit 63 Milliarden US-Dollar aus. Zum Vergleich: In der ersten Jahreshälfte 2014 waren es nur 40,7 Milliarden US-Dollar. Das ist Ergebnis der PwC-Analyse „M&A in der Transport- und Logistikbranche, 1. Halbjahr 2015“. Die Erhebung umfasst alle Käufe, Fusionen und Übernahmen mit einem Transaktionsvolumen ab 50 Millionen US-Dollar, die in der ersten Jahreshälfte 2015 angekündigt wurden.

Auffallend hohe Zahl an Mega-Deals

Ebenso ungewöhnlich hoch wie der Gesamtwert der Transaktionen ist die Zahl der Mega-Deals (mit einem Volumen ab einer Milliarde US-Dollar). In der ersten Jahreshälfte 2015 liegt die Zahl bereits bei 15 – dieses Niveau wurde in der Vergangenheit im gesamten Jahr erreicht (2013: 16 Mega-Deals, 2014: 16 Mega-Deals). Knapp die Hälfte der Mega-Deals betrifft die Region Asien-Pazifik, fünf wurden in Europa und drei in den USA geschlossen.

M&A-Boom in der Logistik

„Sechs Mega-Deals aus dem Segment Logistics/Trucking dominieren den Markt“, sagt Dietmar Prümm, Leiter des Bereichs Transport und Logistik in Deutschland. „Mit den Logistik-Deals vollziehen einige Unternehmen der Branche wichtige Schritte einer strategischen Neuausrichtung oder geografischen Expansion. Die Konsolidierung des nach wie vor stark fragmentierten Marktes wird vorangetrieben. Viele Logistiker haben erkannt, dass sie jetzt handeln müssen.“ Auch branchenfremde Investoren setzen zunehmend auf die Logistik als Wachstumsfeld. Sie haben erkannt, dass automatisierte Logistiklösungen einen entscheidenden Beitrag zur Industrie 4.0 leisten können. Entsprechend hoch ist mit 48 die Gesamtzahl der Deals in diesem Segment, ein Wert, der das hohe Niveau des Vorjahres noch übertrifft (je 44 im ersten und zweiten Halbjahr 2014). Das Gesamtvolumen bei Logistics/Trucking liegt bei 26,2 Milliarden US-Dollar (erste Hälfte 2014: 13,5 Milliarden). Drei der fünf größten Deals entstammen diesem Sektor, darunter zwei grenzüberschreitende: die Übernahme des australischen Logistikdienstleisters Toll Holding durch die japanische Post und die des niederländischen Unternehmens TNT Express durch den US-Konzern Fedex.

Der Personenverkehr holt auf

Der größte Deal in der ersten Jahreshälfte 2015 ist der Kauf des US-Konzerns ITR Concession Co. durch Industry Funds Management aus Australien mit einem Volumen von 5,73 Milliarden US-Dollar. Hier spiegelt sich die allgemeine Branchenentwicklung: Der Personenverkehr (Straße und Schiene) steht mit 21 Deals und einem Gesamtvolumen von 9,9 Milliarden US-Dollar an zweiter Stelle nach der Logistik, damit erlebt das Segment sein stärkstes Halbjahr seit Ende 2012.

In der Schifffahrt dagegen geht die Zahl der Transaktionen mit 17 Deals und einem Volumen von 7,7 Milliarden US-Dollar deutlich zurück; in den ersten sechs Monaten der Jahre 2013 und 2014 wurden noch jeweils 25 beziehungsweise 29 Deals abgeschlossen. „Hier schrecken Investoren wegen der großen Überkapazitäten auf dem Markt momentan noch zurück“, so Jörg Bredy, M&A-Experte bei PwC für den Bereich Transport und Logistik. Auch der Luftverkehr und das Bahnsegment erleben ein schwaches erstes Halbjahr 2015.

China mit hohen Deal-Volumina

Die höchste Zahl der Deals wurde in der Region Asien-Pazifik geschlossen, dabei handelt es sich aber mehrheitlich um lokale Transaktionen (34 von 50). Die Region wird durch China dominiert – die Zahl der Deals liegt mit 20 im ersten Halbjahr 2015 zwar unter dem Durchschnitt der vergangenen vier Halbjahre. Jedoch erreicht das Gesamtvolumen mit 12,4 Milliarden US-Dollar einen Rekordwert und liegt damit doppelt so hoch wie der Durchschnitt der vergangenen vier Halbjahre. Das ergibt sich durch vier Mega-Deals aus den Segmenten Luftfahrt und Logistik. In den übrigen BRIC-Ländern Brasilien, Russland und Indien kommt wieder etwas Bewegung in den Markt, allerdings eher im Bereich der kleineren Deals.

Betrachtet man das europäische Geschehen, fällt auf, dass Großbritannien besonders aktiv ist. Britische Unternehmen waren an 18 der 38 Deals mit Targets in Europa beteiligt. Investoren aus den USA und Kanada waren für zusammen neun Transaktionen und damit mehr als zwei Drittel der Inbound-Deals mit europäischen Zielunternehmen verantwortlich. Wenig Bewegung ist auf dem deutschen Markt: Im ersten Halbjahr 2015 wurden zwar 32 Käufe angekündigt, an denen deutsche Unternehmen beteiligt sind, doch sie bewegen sich mehrheitlich unter der Grenze von 50 Millionen US-Dollar. Von diesen 32 Transaktionen sind 17 „local deals“.

Mehrheitlich strategische Investoren

Die Zahl der strategischen Investoren überwiegt noch immer in der Branche. Die Beteiligung von Finanzinvestoren an den M&A-Aktivitäten liegt bei rund 40 Prozent, gemessen an der Zahl der Deals und des Volumens (insgesamt 46 Deals mit einem Gesamtwert von 26,4 Milliarden US-Dollar). Die Finanzinvestoren haben vor allem die Zielsektoren Logistik und Personenverkehr im Fokus.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.pwc.com/logistik

(Quelle)


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